Montag, 4. Juni 2007

Warum Frauen Stöckelschuhe tragen

Eine Wissenschaftlerin aus Bremen hat erforscht, was Frauen dazu bringt, ihre Füße in neun Zentimeter hohe Folterwerkzeuge zu stecken. Der Stöckelschuh ist Teil des weiblichen Balzverhaltens. Aber das ist nicht der einzige Trick, die Männerwelt zu bezirzen.

Warum ruinieren sich Frauen die Füße mit hochhackigen Schuhen, riskieren im bauchfreien Top Verkühlungen oder schrecken selbst vor Schönheitsoperationen nicht zurück? Für den Mann ihrer Träume, meint die Bremer Kulturwissenschaftlerin Ingelore Ebberfeld. „Der Wunsch nach Verschönerung ist Teil des Balzverhaltens und nötig, um einen Partner zu finden.“ Die quasi genetische Programmierung der Frauen sei quer durch die Kulturen nachweisbar, – und sie mache Sinn.

Auch in der Vergangenheit beschäftigte sich die Forscherin mit zwischenmenschlichen Themen wie dem Küssen und der Erotik des Körpergeruchs. Nun widmete sich die für provokante Thesen bekannte 55-Jährige der Kulturgeschichte weiblicher Verführung. Unter dem Titel „Blondinen bevorzugt“ wertete sie unter anderem ethnologische und historische Literatur sowie bildliche Darstellungen aus. Außerdem befragte sie rund 200 Mädchen, Frauen und Männer, um herauszufinden, wie Frauen Männer verführen.

Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass alle Menschen möglichst attraktive Partner für die Vermehrung suchen und sich darum spreizen wie die Pfauen. Männer gewinnen Frauenherzen aber weniger durch Schönheit als dank Kraft oder Position. „Am liebsten nehme ich natürlich Adonis und Versorger in einem“, sagt die Wissenschaftlerin. Männer hingegen fliegen zuerst aufs Äußere, und auf Blondine stehen sie besonders. „Das heißt aber nicht, dass sie Dummchen wollen.“

Um zu gefallen, sind Frauen seit Alters her viele Mittel recht: „Das fängt bei den Füßen an und hört bei der Frisur auf“, sagt Ebberfeld. Zwecks schönerer Brustkonturen trugen Griechinnen Brustbinden unter den faltenreichen Gewändern. Bis heute lassen sich Frauen vom BH in Form zwängen.


Nackte Haut wirkt besonders attraktiv

Was als schön gilt, hängt von Zeit und Kultur ab. Chinesinnen banden sich Jahrhunderte lang die Füße ab, damit diese Kindermaß behielten. In Afrika zum Beispiel hat das Ziehen und Zurechtfeilen von Zähnen Tradition. 1866 empfahl eine Zentralafrikanerin einer Engländerin, sich zur Verschönerung die vier unteren Vorderzähne ziehen zu lassen und einen Kristall in der Unterlippe zu tragen.

Besonders attraktiv wirkt auf Männer ein wenig nackte Haut, wie Frauen offenbar instinktiv wissen. Biologen fotografierten Besucherinnen einer Wiener Diskothek und nahmen Speichelproben. Das Ergebnis: Kurz vor dem Eisprung lassen Frauen tief blicken. Je höher der Östrogenspiegel, desto mehr Haut zeigten die Probandinnen, je weniger Hormon im Blut, desto züchtiger waren sie gekleidet.

Großen Reiz übt auch ein strammer Po aus, dessen Herausstrecken im Tierreich eine Aufforderung zur Paarung darstellt. Tattoos auf dem Steißbein sind weder neu noch auf die westliche Welt beschränkt, berichtet Ebberfeld und verweist auf das Foto einer Westafrikanerin von 1927 mit Schmucknarben über dem Allerwertesten.


Die richtige Kleidung bringt Frau in die Chefetage

Doch auch Kleidung ist in der Wirkung nicht zu unterschätzen. Für eine 1976 veröffentlichte US-Studie wurden Männer und Frauen beim Passieren von Türen beobachtet. Das Ergebnis: Je weiblicher eine Frau gekleidet war, umso häufiger hielt ihr ein Mann die Tür auf.

Viele Frauen streben nach einem Ideal und sind auch bereit, dafür zu leiden. „Eine ganze Industrie lauert heute nur darauf, uns Anti-Falten-Cremes zu verkaufen und auf Diät zu setzen“, sagt Ebberfeld. Das funktioniere, weil in den Frauen der Nährboden dafür vorhanden sei und sie um die Wirkung auf Männer wissen.

Themen
Stöckelschuh Balzverhalten Partnerschaft Kleidung Äußerlichkeiten „Es ist, wie es ist“, resümiert Ebberfeld: „Gegen einen ganz bestimmten Teil unserer Eitelkeit können wir uns nicht wehren, weil sie Teil des Frauseins ist.“ Doch nicht nur im Privaten finden diese Prinzipien Anwendung - auch im Job können sie helfen. Wenn eine ehrgeizige Frau schließlich nur noch eine Chance sehe, durch attraktives Outfit in eine Führungsposition zu kommen, „dann soll sie's tun“, rät Ebberfeld. Frauen müssten begreifen, „dass wir in den Chefetagen nicht nur mit fairen Mitteln ankommen.“

Warum Frauen Stöckelschuhe tragen

Eine Wissenschaftlerin aus Bremen hat erforscht, was Frauen dazu bringt, ihre Füße in neun Zentimeter hohe Folterwerkzeuge zu stecken. Der Stöckelschuh ist Teil des weiblichen Balzverhaltens. Aber das ist nicht der einzige Trick, die Männerwelt zu bezirzen.

Warum ruinieren sich Frauen die Füße mit hochhackigen Schuhen, riskieren im bauchfreien Top Verkühlungen oder schrecken selbst vor Schönheitsoperationen nicht zurück? Für den Mann ihrer Träume, meint die Bremer Kulturwissenschaftlerin Ingelore Ebberfeld. „Der Wunsch nach Verschönerung ist Teil des Balzverhaltens und nötig, um einen Partner zu finden.“ Die quasi genetische Programmierung der Frauen sei quer durch die Kulturen nachweisbar, – und sie mache Sinn.

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Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass alle Menschen möglichst attraktive Partner für die Vermehrung suchen und sich darum spreizen wie die Pfauen. Männer gewinnen Frauenherzen aber weniger durch Schönheit als dank Kraft oder Position. „Am liebsten nehme ich natürlich Adonis und Versorger in einem“, sagt die Wissenschaftlerin. Männer hingegen fliegen zuerst aufs Äußere, und auf Blondine stehen sie besonders. „Das heißt aber nicht, dass sie Dummchen wollen.“

Um zu gefallen, sind Frauen seit Alters her viele Mittel recht: „Das fängt bei den Füßen an und hört bei der Frisur auf“, sagt Ebberfeld. Zwecks schönerer Brustkonturen trugen Griechinnen Brustbinden unter den faltenreichen Gewändern. Bis heute lassen sich Frauen vom BH in Form zwängen.


Nackte Haut wirkt besonders attraktiv

Was als schön gilt, hängt von Zeit und Kultur ab. Chinesinnen banden sich Jahrhunderte lang die Füße ab, damit diese Kindermaß behielten. In Afrika zum Beispiel hat das Ziehen und Zurechtfeilen von Zähnen Tradition. 1866 empfahl eine Zentralafrikanerin einer Engländerin, sich zur Verschönerung die vier unteren Vorderzähne ziehen zu lassen und einen Kristall in der Unterlippe zu tragen.

Besonders attraktiv wirkt auf Männer ein wenig nackte Haut, wie Frauen offenbar instinktiv wissen. Biologen fotografierten Besucherinnen einer Wiener Diskothek und nahmen Speichelproben. Das Ergebnis: Kurz vor dem Eisprung lassen Frauen tief blicken. Je höher der Östrogenspiegel, desto mehr Haut zeigten die Probandinnen, je weniger Hormon im Blut, desto züchtiger waren sie gekleidet.

Großen Reiz übt auch ein strammer Po aus, dessen Herausstrecken im Tierreich eine Aufforderung zur Paarung darstellt. Tattoos auf dem Steißbein sind weder neu noch auf die westliche Welt beschränkt, berichtet Ebberfeld und verweist auf das Foto einer Westafrikanerin von 1927 mit Schmucknarben über dem Allerwertesten.


Die richtige Kleidung bringt Frau in die Chefetage

Doch auch Kleidung ist in der Wirkung nicht zu unterschätzen. Für eine 1976 veröffentlichte US-Studie wurden Männer und Frauen beim Passieren von Türen beobachtet. Das Ergebnis: Je weiblicher eine Frau gekleidet war, umso häufiger hielt ihr ein Mann die Tür auf.

Viele Frauen streben nach einem Ideal und sind auch bereit, dafür zu leiden. „Eine ganze Industrie lauert heute nur darauf, uns Anti-Falten-Cremes zu verkaufen und auf Diät zu setzen“, sagt Ebberfeld. Das funktioniere, weil in den Frauen der Nährboden dafür vorhanden sei und sie um die Wirkung auf Männer wissen.

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