Dienstag, 7. November 2006

Imelda Collection

Als Diktatorengattin und Schuh-Sammlerin wurde sie bekannt. Nun versucht sich Imelda Marcos versucht als Schuh-Designerin.Erfahrung genug müsste sie haben. Imelda Marcos, Witwe des philipinischen Diktators Ferdinand Marcos, war einst berühmt für ihren verschwenderischen Lebensstil und vor allem ihre Sammlung von rund 3000 Paar Schuhen. Im Alter von 77 Jahren will sie nun unter die Schuhdesigner gehen. Mit einer eigenen Modelinie, der «Imelda Collection», will sie sich noch einmal in die Öffentlichkeit wagen. Neben Schuhen werde sie auch Schmuck und Accessoires anbieten, so Marcos Tochter Imee. Allerdings werde es noch etwas dauern, bis es die ersten Schuhe zu kaufen gebe. Die ersten Stücke der Imelda-Accessoires sollen nicht besonders teuer sein. Die Preise liegen zwischen 20 und 100 Dollar.

Marcos war einst zu zweifelhaftem Ruf gelangt, als sie in Zeiten der Herrschaft ihres Mannes tausende Dollar auf Shoppingtrips nach New York ausgab, während in ihrem Land bittere Armut herrschte. (nz)

Montag, 26. Juni 2006

Schuhfetischismus

Schuhfetischismus oder auch Retifismus ist auf Schuhe bzw. beschuhte Füße bezogener Fetischismus.

Die früher in der Sexualforschung benutzte, heute ungebräuchliche Bezeichnung Retifismus geht zurück auf Retif de la Bretonne (statt "Retif" auch "Restif") und seine fetischistische Vorliebe für Frauenschuhe und -füße. In seiner Autobiographie "Monsieur Nicolas" (1794-1797) schreibt er hierüber unter anderem: "Von der heftigsten, ganz abgöttischen Leidenschaft für Colette fortgerissen, wähnte ich sie leiblich zu sehen und zu fühlen, indem ich die Schuhe, die sie eben noch getragen hatte, mit meinen Händen betastete. Ich drückte meine Lippen auf das eine dieser Kleinode, während mir in einem Anfall von Raserei das andere das Weib ersetzte ... Dieser bizarre, wahnsinnige Genuß schien mich - wie soll ich sagen? - auf geradem Wege zu Colette selbst zu führen."

Schuhfetischismus hat verschiedene Ausprägungen. Verbreitet ist die Vorliebe für hohe Absätze, wobei der Reiz entweder vom Schuh selber ausgeht, oder von der Haltung, in die er Träger dadurch gezwungen wird, oder auch von der Bewegungseinschränkung, die der Schuh bewirkt. Letzteres trifft vor allem auf die sogenannten Ballettstiefel zu, die je nach Schuhgröße eine Absatzhöhe bis etwa 20 cm haben. Im Gegensatz zu normalen High Heels ruht der Fuß in Ballettstiefeln nicht mehr auf dem Fußballen, sondern tatsächlich auf den Zehenspitzen. Nach speziellem Training, ähnlich dem beim Spitzentanz im Ballett, kann man in Ballettstiefeln durchaus gehen, aber für Ungeübte ohne die entsprechende Beweglichkeit im Fußgelenk und Kraft im Fuß selber ist schon das Stehen in Ballettstiefeln schmerzhaft.

Unterschiedliche Meinungen gibt es darüber, ab welcher Absatzhöhe ein Schuh zu den Fetischartikeln zählt. Eine häufig anzutreffende Grenze sind 8 bis 10 cm. Allerdings ist die Angabe der Absatzhöhe allein nur wenig aussagekräftig, denn entscheidend ist letztlich, wie steil der Fuß im Schuh steht. Das hängt aber neben er Absatzhöhe auch von der Schuhgröße ab. Ein großer Schuh mit langer Sohle steht bei gleicher Absatzhöhe viel weniger steil als ein kleiner Schuh mit viel kürzerer Sohle.

Eine andere Art des Schuhfetischismus bezieht sich auf den Schaft. Während High Heels auch als Sandalen verbreitet sind, ist bei dieser Unterart des Schuhfetischismus die Schafthöhe entscheidend. Besonders bekannt sind die sogenannten Overknees, also Stiefel, deren Schaft bis kurz über das Knie reichen. Zu dieser Bekanntheit dürfte der Film Pretty Woman beigetragen haben, deren Hauptdarstellerin als Prostituierte solche Stiefel trug. Aber auch knöchelhohe Stiefeletten oder schritthohe Stiefel sind verbreitet. Zu den kniehohen Stiefeln zählen insbesondere auch Reitstiefel, die noch die Besonderheit aufweisen, daß sie normalerweise aus sehr hartem Leder gearbeitet werden und keinen Reißverschluß oder eine sonstige Möglichkeit zum Öffnen haben. Manche Menschen finden das Tragen extrem enger Reitstiefel als anregend. Im Vergleich dazu sind Overknees und schritthohe Stiefel oft aus sehr weichem Leder oder elastischem Kunststoff gefertigt und verfügen entweder über eine Schnührung oder einen Reißverschluß.

Eine ganz andere Art von Schuhfetischismus bezieht sich auf Turnschuhe, von Insidern auch als Sneakers bezeichnet. Hier spielt oft auch die Marke eine wichtige Rolle.

In Bezug auf die Verbreitung und allgemeine Akzeptanz solcher fetischistischer Vorlieben ist erwähnenswert, dass bei Online-Auktionsplattformen immer eine größere Zahl von seriösen Verkäufern (überwiegend sind es Verkäuferinnen) ihre gebrauchten Schuhe unter dezenten Hinweisen wie "gerne getragen" anbietet.

In vielen Fällen reichen die Schuhe zur alleinigen Stimulanz jedoch nicht aus. Die übrige Kleidung, vor allem Strümpfe, besonders Nylons, und die Rollen der Partner spielen meistens eine weitere Rolle. Schuhfetischismus kann oft in Verbindung mit Dominanz stehen. Es gibt unter den heterosexuellen Schuhfetischisten vermutlich mehr dominante Frauen und mehr devote Männer als umgekehrt.